Inârah. Institut zur Erforschung der frühen Islamgeschichte und des Koran
Inârah. Institut zur Erforschung der frühen Islamgeschichte und des Koran. Inârah Institute for Research on Early Islamic History and the Koran mit Sitz in Saarbrücken wurde als gemeinnütziger Verein 2007 gegründet.
In der arabischen Sprache kann Inārah soviel wie „Aufklärung“ bedeuten – dieses Verständnis ist hier gemeint –, daneben gibt es auch die Bedeutung „Erleuchtung“ (sowie im Alltagsleben „Lampengeschäft“).
Ziel der Vereinigung ist es, Forschungen zur frühen Islamgeschichte und zur literarischen Eigenart und Theologie des Koran auf der Basis historisch-kritischer und philologisch über die Arabistik hinaus vertiefter philologischer Forschungen zu fördern.
Wissenschaftler aus aller Welt sollen zu diesen Forschungen angeregt, auf Tagungen und durch gemeinsame Publikationen mit einander bekannt gemacht und zu wissenschaftlichen Diskussionen veranlasst werden. Weil die koranische Bewegung in einem Umfeld entstanden ist, in dem zahlreiche Religionen, religiöse Sonderbewegungen, Sprachen, soziale und politische Umwälzungen eine Rolle spielten, arbeiten in Inârah nicht nur Kenner der arabischen Philologie mit, sondern darüber hinaus auch der Semistik und Indogermanistik sowie Religionswissenschaftler, Theologen, Epigraphiker, Numismatiker, Rechtshistoriker und Hispanisten.
Bisher hat Inârah sechs internationale und interdisziplinäre islamwissenschaftliche Symposien jeweils im März 2008, 2010, 2012, 2014 und 2018 an der Europäischen Akademie Otzenhausen/Saarland; in 2019 zu Schloß Waldthausen; und zuletzt 2022 und 2024 im Robert-Schuman-Haus zu Trier — zusammen mit der Arbeitsstelle Religionswissenschaft der Universität des Saarlandes und der genannten Akademie durchgeführt und elf Sammelbände publiziert:
Aus dem Umfeld von Inârah sind, außer zahlreichen Aufsätzen in wissenschaftlichen Sammelbänden und Zeitschriften, und in unserer Monographiereihe sind bisher vier Bände erschienen (andere sind derzeit in Vorbereitung):
- Karl-Heinz Ohlig, Weltreligion Islam. Eine Einführung. Mit einem Beitrag von Ulrike Stölting, 381 S., Matthias-Grünewald-Verlag: Mainz und Edition Exodus: Luzern 2000.
- Florence Bergeaud-Blackler, Kalifat nach Plan. Frérismus und seine Netzwerke in Europa [INÂRAH Schriften zur Islamgeschichte und zum Koran • Hg. von Markus Groß und Robert M. Kerr], Verlag Schiler & Mücke: Berlin 2025 NEUERSCHEINUNG ! ! !
- Christoph Luxenberg, Die syro-aramäische Lesart des Koran. Ein Beitrag zur Entschlüsselung der Koransprache, Berlin 1. Aufl. 2000, 3. Aufl. 2007; englische Übersetzung 2007.
INÂRAH und der moderne Islam
Das Anliegen von INARAH ist rein wissenschaftlich und könnte zusammengefasst werden als die Etablierung der historisch-kritischen Methode in den Islamwissenschaften. Sollte dies letztendlich dem Entstehen einer Aufklärung im Islamischen Kulturkreis förderlich sein, so wäre dies nur ein Nebeneffekt unserer Forschung, wenn auch ein erfreulicher. INARAH verfolgt keine politischen oder missionarischen Ziele. Die Mitglieder vertreten zudem ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Disziplinen und weltanschaulichen Ansichten.
Allen gemeinsam ist jedoch die Verpflichtung zu den Standards moderner philologischer und historischer Forschung.