Rezension: Pressburg: Good-bye Mohammed

Kritisch, zugleich lesbar und spannend

Karl-Heinz Ohlig

Zu: Norbert G. Pressburg, Good Bye Mohammed. Wie der Islam wirklich entstand, Books on Demand, Hamburg 2009, 167 S. (ISBN 978-3-8391-9203-0)

in: imprimatur 43, 2010, 167

Das Buch des wohl pseudonymen Autors basiert offensichtlich auf den beiden ersten, bis zum Jahr 2007 erschienenen Sammelbänden, die Inârah herausgegeben hat, und bezieht weitere Literatur mit ein. Es schildert die Anfänge des Islam gemäß der – von dem Autor hart kritisierten – traditionellen Islamwissenschaft (vgl. die Vorbemerkung: „Die Islamwissenschaft hat gerade erst begonnen“) und gemäß der Abläufe, wie sie sich ergeben, wenn historisch-kritische Methoden angewendet werden. Über die Anfänge hinaus geht das Buch auch noch auf die „’Goldenen Zeiten’ des Islam“ ein, seine geistige Erstarrung seit dem 12. Jahrhundert und auf die heutige Situation, die er pointiert analysiert.

Der Text ist sehr gut verständlich geschrieben, teilweise spannend, selbst komplexe Sachverhalte werden in einfachen Sätzen, aber dennoch zutreffend – oft mit einem Schuss Ironie – dargelegt; lediglich der Begriff und die Sache des Monophysitismus werden falsch aufgefasst. Das Buch ist allen intensiv zu empfehlen, die sich in Kürze über den gegenwärtigen Stand der Dinge informieren wollen.